Nehmen wir an, Sie sind Mitglied in einem Freundeskreis, selbst von einer Alkoholabhängigkeit betroffen und möchten gerne andere Menschen über die Gruppenstunde hinaus mit Ihren Erfahrungen unterstützen und sich deshalb ehrenamtlich im Bundesverband engagieren.
Sie würde nun das Anmeldeformular für den Mitarbeitenden-Pool ausfüllen und an den Bundesverband senden. Einige Monate nachdem Ihre Anmeldung eingegangen ist, möchte der Bundesverband eine Broschüre zu dem Thema „Wege aus der Sucht“ erstellen. Aus Ihrer Anmeldung würde hervorgehen, dass Sie persönliche Erfahrungen mit einer Alkoholabhängigkeit gemacht haben.
Der Bundesverband würde Sie dann kontaktieren und zu der Mitarbeit in der Kompetenzgruppe „Broschüre– Wege aus der Sucht“ einladen. Neben Ihnen würden noch 6 – 8 andere Personen aus dem Mitarbeitenden-Pool eingeladen werden. So zum Beispiel Personen, die Erfahrungen mit einem anderen Suchtmittel gemacht haben oder Erfahrungen als angehörige Person haben, welche sie zum Thema „Wege aus der Sucht“ einbringen können.
Zu dem in der Einladung genannten Wochenende würden Sie sich dann auf den Weg nach Kassel machen, um mit den anderen Mitarbeitenden aus ganz Deutschland an der Sitzung teilzunehmen. Ihre Unterkunft in einem nahegelegenen Hotel sowie die Verpflegung wäre gewährleistet und Ihre Fahrtkosten würden nach der Sitzung erstattet.
Zu Beginn der Sitzung würden dann seitens des Bundesverbands nochmal kurz erläutert werden, worum es bei dem Arbeitsauftrag geht, was das Ziel ist und welcher zeitliche Rahmen vorgesehen ist.
Im Anschluss würden dann alle gemeinsam Ideen sammeln, welche Inhalte für die Broschüre wichtig sind und wie sie aufgebaut sein sollte. Dabei sind die persönlichen Erfahrungen der einzelnen Personen besonders wichtig. Nehmen wir an, die Gruppe beschließt gemeinsam, dass es gut wäre, wenn unter anderem ein persönlicher Erfahrungsbericht in der Broschüre erscheint, in dem beschrieben ist, wie der eigene Weg aus der Sucht verlaufen ist.
Sie schlagen vor, dass Sie gerne diesen Teil in die Broschüre einbringen können und einen solchen Text verfassen möchten. Am Ende des Wochenendes würden Sie also diesen Arbeitsauftrag mit einem Datum, zu dem der Bericht fertiggestellt werden soll, mit nach Hause nehmen.
Sie haben ein tolles und produktives Wochenende in Kassel verbracht und andere Menschen aus den Freundeskreisen für Suchtkrankenhilfe kennengelernt. In den darauffolgenden Tagen möchte Sie direkt mit Ihrem Bericht beginnen, jedoch stellen Sie fest, dass es Ihnen schwerfällt die richtigen Worte zu finden und Sie sich fragen „Womit fange ich am besten an?“ „Ist mein Text verständlich und nachvollziehbar?“ „Interessiert sich überhaupt jemand für meine Erfahrungen?“ „Ist es schlimm, wenn ich Rechtschreibfehler mache?“ Um diese Fragen und andere Anliegen zu klären, wenden Sie sich an die Suchtreferentin, die die Kompetenzgruppe begleitet. Darüber hinaus tauschen Sie sich mit zwei Mitarbeitenden der Kompetenzgruppe per Videokonferenz aus. Sie stellen Ihren Bericht fertig und senden Ihn an die Suchtreferentin. Die Suchtreferentin erhält alle Inhalte der Mitarbeitenden, bereitet Sie auf und steuert ihre eigenen Inhalte bei.
Im Anschluss daran, werden Sie zu einer weiteren Kompetenzgruppensitzung in Kassel eingeladen. Sie treffen dort alle Mitarbeitende wieder. Die Suchtreferentin stellt die Inhalte der Gruppe vor. Die Gruppe tauscht sich dann über die Ergebnisse aus. An dieser Stelle können noch kleinere Änderungen vorgenommen werden. Nach diesem Wochenende ist die Arbeit für Sie und der anderen Mitarbeitenden der Kompetenzgruppe für die Broschüre „Wege aus der Sucht“ abgeschlossen. Sie bleiben weiterhin für den Mitarbeitenden-Pool angemeldet.
Die finalen Inhalte werden dann von der Suchtreferentin an den geschäftsführenden Vorstand zu Freigabe weitergeleitet. Wenn dies erfolgt ist, werden die Inhalte von einer externen Fachkraft in die Form einer Broschüre gebracht und dann veröffentlicht. Da Sie selbst maßgeblich an der Erstellung der Inhalte für die Broschüre beteiligt waren, würden Sie dort namentlich genannt werden und ein Belegexemplar erhalten.